Zusammenfassung

Postoperative Blutungen nach zahnärztlich-chirurgischen Eingriffen stellen ein schwerwiegendes Problem dar. Dringend gilt es, die Unsicherheiten der ärztlichen und zahnärztlichen Kollegen auszuräumen! 

Die zahnärztlich-chirurgische Versorgung hat zwei Seiten der Medaille: Schutz vor thrombembolischen Ereignissen und Vermeidung von massiven Blutungen. Eine Anhebung des Mundbodens, die zur Verlegung der Atemwege führen kann, oder gar eine Tracheotomie können Sie als Zahnmediziner/-in Ihren Patienten ersparen. 

Leitlinienautor und Dozent Prof. Dr. Dr. Kämmerer bietet im Rahmen dieser Fortbildung eine kleine Auffrischung in Sachen „alter“ und „neuer“ Antikoagulantien, sowie zu re- und irreversiblen Thrombozytenaggregationshemmern. Bei Patienten, die unter oraler Antikoagulation/TAH stehen, müssen besondere Erfordernisse frühzeitig erkannt und eindeutig eingeschätzt werden. Hält man sich die aktuellen Zahlen vor Augen, dann sind in Deutschland ca. eine Million Menschen von diesem Sachverhalt betroffen. 10 % davon müssen jährlich aufgrund einer medizinischen Intervention diese Therapie/Medikation unterbrechen. Neben zahlreichen Medikamenten, die den ärztlichen Kollegen zur Verfügung stehen, suchen die Zahnmediziner/-innen grundsätzlich oft nach Empfehlungen oder Leitlinien zum Umgang mit der betroffenen Patientengruppe. Die Behandlungsentscheidung bewegt sich immer zwischen dem Risiko einer Thrombembolie oder dem Risiko der postoperativen Blutung. 

Mit der S3-Leitlinie „Zahnärztliche Chirurgie unter oraler Antikoagulation/ TAH“ aus August 2017 erhalten die ärztlichen Kolleg/-innen erstmals eine Leitplanke zum Verfahren mit betroffenen Patienten. Somit kann er Komplikationsraten zu etwaigen Blutungsereignissen der Patienten reduzieren. Durch konkrete Patienten- und Fallbeispiele interpretiert Prof. Dr. Dr. Kämmerer die einzelnen Bausteine für Sie und übersetzt die evidenzbasierten Empfehlungen in praxisnahe Tipps zur Gestaltung Ihrer Eingriffe und Therapien. Chronologisch sollen sowohl prä- und peri- als auch postoperative Vorgehen besprochen werden, wobei jeweils auch die Praxiserfahrung des Experten einfließen soll. 

Die pointierte „Entscheidungsfindung zwischen Blutung oder Tod“ ist mit der suffizienten medikamentösen Einstellung der Patienten überholt. Die Fortbildung beinhaltet eine kompakte Empfehlungssammlung aus evidenzbasierten Bausteinen und enthält darüber hinaus praxistaugliche Handlungshinweise. 

Warum dieses Thema für Sie relevant ist, erklärt Ihnen Prof. Dr. Dr. Kämmerer im Video: 

Referent

Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Peer W. Kämmerer
Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Peer W. Kämmerer

Universitätsmedizin Mainz
Klinik und Poliklinik für MKG-Chirurgie und Plastische Operationen
Langenbeckstraße 1
55131 Mainz
www.unimedizin-mainz.de

Was Sie lernen

  • haben Sie Ihre Kenntnisse aufgefrischt zu:
    • der Klassifikation und Einordnung von “alten“ und „neuen“ Antikoagulanzien
    • irreversiblen und reversiblen Thrombozytenaggregationshemmern
  • können Sie besondere Erfordernisse bei Patienten unter oraler Antikoagulation/ Thrombozytenaggregationshemmung erkennen und einschätzen
  • übertragen Sie diese speziellen Erfordernisse auf die zahnärztliche Behandlung bei oraler Antikoagulation/ Thrombozytenaggregationshemmung
  • haben Sie Informationen zur Anwendung einer speziell auf Patienten unter oraler Antikoagulation/ Thrombozytenaggregationshemmung angepassten Therapie gesammelt einschließlich
    • Aufklärung
    • Vorbereitung und
    • Nachsorge

Inhalt

  • 1Einleitung 
  • 2Einführung in die Thematik
  • 3Medikamente zur Blutgerinnungshemmung
  • 4Blutgerinnungshemmung und Leitlinien?
  • 5Was vor einem Eingriff zu beachten ist
  • 6Das passende Vorgehen während eines zahnärztlichen Eingriffs
  • 7Falldemonstration und Zusammenfassung
  • 8Literatur und Seminarabschluss