Zusammenfassung

Die Umweltzahnmedizin ist eine ganzheitlich, wissenschaftlich und interdisziplinar ausgerichtete Disziplin. Sie hat sich aufgrund der deutlichen Zunahme der klassischen systemischen Entzündungserkrankungen, wie Allergien, Diabetes, rheumatischen Erkrankungen, Magen-Darmerkrankungen, Adipositas, Osteoporose, Herz-Kreislauferkrankungen, Krebserkrankungen und andere mehr, zur Aufgabe gemacht, den chronisch belasteten Patienten und deren immunologischen Einschränkungen mit einem interdisziplinären Denkansatz Rechnung zu tragen.

Die integrativ orientierte Umweltzahnmedizin beschäftigt sich insbesondere mit den schädlichen Einflussfaktoren durch eingebrachte Restaurationsmaterialien und durch endogene toxische Gewebeabbauprodukte, mit strukturellen statischen Problemen und den immunologischen Störungen durch Mangel an Mikronährstoffen. Besonders chronisch kranke Patienten sind in ihrer immunologischen Kompetenz reduziert und daher besonders anfällig für Reaktionen auch auf orale Störfaktoren (Suszeptibilität). Diese spezialisierte zahnmedizinische Ausrichtung orientiert sich an modernen diagnostischen Laboranalysen zur Erkennung von Abweichungen des Immunsystems in Bezug auf inflammatorisch wirkende Trigger aus dem Fachgebiet der Zahn-Mund-Kieferheilkunde. Sie ist darüber hinaus intensiv vernetzt, unter anderem mit Vertretern der klinischen Umweltmedizin, der funktionellen Medizin, der ganzheitlich orientierten Medizin sowie der osteopathischen Medizin, sodass alle jene Fachgebiete sich gegenseitig bereichern, verständigen und unterstützen. Da in der restaurativen und rekonstruktiven Zahnmedizin regelmäßig Fremdmaterial in den Organismus eingebracht wird und jedes Material eine entzündliche Wirkung, in Abhängigkeit von der Suszeptibilität, auf den Organismus entfalten kann, sollen akkreditierte Laboranalysen eingesetzt werden, um im Vorfeld vor einer geplanten Behandlung Unverträglichkeiten auszuschließen oder im Fall eines kurativen Ansatzes Belastungen durch bereits eingebrachte Materialien zu erkennen und diese dann gezielt unter geeigneten Bedingungen zu entfernen.

Dieser Fortbildungskurs vermittelt Ihnen Grundlagen der Umweltzahnmedizin und führt in die Thematik anhand verschiedener Fallbeispiele ein.

Referent

Dr. Elisabeth Jacobi-Gresser
Dr. Elisabeth Jacobi-Gresser

Zahnarztpraxis Jacobi-Gresser
55124 Mainz

Was Sie lernen

Teil 1

2 CME-Punkte

Nach Abschluss des ersten Teils dieser Fortbildung kennen Sie:

  • Materialunverträglichkeiten;
  • Toxische Effekte;
  • Autoimmunität;
  • Typ-IV-Allergie.

Teil 2

2 CME-Punkte

Nach Abschluss des zweiten Teils dieser Fortbildung kennen Sie:

  • Biologische Effekte in Bezug auf dentale Implantate;
  • die Entgiftungskinetik;
  • die Parodontitis als häufigste Silent-Inflammation-Erkrankung;
  • die Mikronährstoffdiagnostik zur Unterstützung von Zellfunktionen.

Inhalt

  • 1. Vorwort
  • 2. Definition Umweltzahnmedizin
  • 3. Das Immunsystem
  • 4. Materialbedingte Effekte – Materialunverträglichkeiten
  • 5. Implantate aus Titan und Zirkonoxid
  • 6. Entgiftungsgenetik
  • 7. Parodontitis
  • 8. Mikronährstoffdiagnostik zur Unterstützung von Zellfunktionen und des Immunsystems
  • 9. Wichtige Mikronährstoffe für die Zahnmedizin (eine Auswahl)
  • 10. Die Barrierefunktion der Darmschleimhaut
  • 11. Multientzündungssystem
  • 12. Fallbeispiele
  • Literatur
  • Danksagung